Wie jedes Jahr möchte ich euch in meinem Bericht das Geschehen des vergangenen Vereinsjahr in Erinnerung rufen. Neben sicher sehr schönen Erlebnissen, wie die Gäuexkursion oder Engadinreise, nehmen leider auch die traurigen Momente einen grossen Platz ein. Nur etwas mehr als einen Monat nach seiner Ehefrau Therese verstarb am 17. Januar 2023 unser Freund und Vereinshauswart Roli Meier. Sein Abschied schmerzt sehr und seine geleistete Arbeit und Verdienste für den Verein sind in Worten kaum zu fassen. Über 50 Jahre im Vorstand und fast 30 Jahre Hüttliwart, das sagt alles. Roli wir vermissen dich sehr. Dein Lachen, deine amüsanten Geschichten und unermüdlicher Einsatz bleiben mit Sicherheit in guter Erinnerung.
Einen schönen Moment möchte ich an dieser Stelle aber auch hervorheben. Die St.Ursen-Chilbi fand nach 2 Jahren Pause wieder statt, natürlich mit unserem Pilzstübli. Wir im Vorstand sind bemüht auch das Vereinsjahr 2023 positiv zu gestalten, trotz den vielen Krisen auf der Welt. Lasst uns gemeinsam Gutes tun, für den Verein und die Natur.
Arbeitstag, 9. April
15 Helfer machten sich beim Vereinshaus um 08.00 Uhr an die Arbeit. Bei regnerischem Wetter wurde ein grosser Teil der Hecke gepflegt sowie 6 Ster Holz zerkleinert. Im Weiteren bekam das Holzlager eine Auffrischung. Das Dach und die Wände wurden gereinigt, damit das ganze Hüttli neu gestrichen werden konnte. Die Kontrolle der Waldchutzenkästen blieb leider in diesem Jahr erfolglos. Neben den üblichen Grilladen kamen wir am Mittag in den Genuss zweier Speckzöpfe, einem Kuchen und Hörnlisalat, gekocht und gebacken von Carole von Däniken. „Merci vöu mou.“
Gäuexkursion, 24. April
Die Gäuexkursion des NAVGU stand in diesem Jahr im Zeichen der Biodiversität im Siedlungsraum und fand in Kestenholz statt. Organisiert wurde der Anlass durch den NVV Kestenholz mit Unterstützung der Pro natura Solothurn, welche vor 2 Jahren ihr 60-jähriges Jubiläum feierte. Pascal Rud. von Rohr organisierte mit Monika Kämpf Schwaller, Thomas Schwaller und Thomas Lüthi drei hochkarätige Exkursionsleiter*in, welche an drei Standorten zum Einsatz kamen. Die Expertin und die Experten standen auf ihrem jeweiligen Fachgebiet „Red und Antwort“ und zeigten verschiedene Möglichkeiten auf die Biodiversität zu fördern, sei dies im privaten oder öffentlichen Raum (Schulhaus und Region Pfarrhostet). Eine schöne und vielseitige Umgebung im privaten Raum durften wir bei Edith und Josi Rud. von Rohr erkunden. Unter den ca. 70 Teilnehmern befanden sich erfreulicherweise viele Familien mit Kindern. Nach dem Rundgang machten sich ein Grossteil der Teilnehmer auf den Weg zum Vereinshaus, wo Joel Ackermann eine kleine Festwirtschaft eingerichtet hatte. Der ganze Tag war sehr informativ, interessant und super organisiert.
Stunde der Gartenvögel, 7. Mai
Dieser Anlass von BirdLife Schweiz möchte die Bevölkerung motivieren, sich die Zeit zu nehmen, die Natur zuhause genauer zu beobachten. Die festgestellten Vogelarten können dann per Flyer, auf dem Postweg oder via Homepage von BirdLife gemeldet werden. Wir vom NVVK haben im Vorfeld 150 Flyer im Dorf verteilt, um Interessierte zu ermutigen mitzumachen. An diesem Samstag selbst waren wir wie üblich in 3 Gruppen unterwegs und haben Vogelarten gezählt. In diversen Gesprächen mit der Dorfbevölkerung wurde über die Qualität der Lebensräume gesprochen. Das Fazit war leider ernüchternd, denn viele Gärten sind zu „sauber“ herausgeputzt und die Diversität fehlt. Da gibt es noch viel zu optimieren. Merci Stephan Wiemann für die Organisation und Gestaltung des Flyers.
Festival der Natur, 20. Mai
Gestartet wurde die Abendexkursion beim Busdepot Oberdorf, von wo wir durch ein Fernrohr 3 junge Rotmilane im Horst beobachten konnten. Dieser befindet sich im Wäldchen bei der alten Strasse und wurde sicher zum zweiten Mal benutzt. Beim zweistündigen Rundgang via Matte, Aebisholz zum Vereinshaus hielt sich die Menge der festgestellten Vögel in Grenzen. Dies war sicher auch dem starken Wind zuzuschreiben. Mit einem Neuntöter Pärchen, Teich- und Sumpfrohrsänger, Hohltauben und mehreren Feldlerchen war die Qualität der Sichtungen aber sehr gut. Bei einer Cervelat vom Grill und einem kühlen Getränk genossen die acht Teilnehmer die tolle Abendstimmumg.
Engadinreise, 23.-26. Juni
Die von Orlando und Evelyne Giorgi und mir organisierte Reise schien unter einem schlechten Stern zu stehen, Evelyne musste wegen Rückenproblemen forfait geben und die Wetterprognosen waren auch nicht rosig. Nichtsdestotrotz traten 35 Teilnehmer gutgelaunt am Donnerstagmorgen die Reise an. Nach dem obligaten Kaffeehalt in Walenstadt besuchten wir die Alp Flix. Drei Transporter brachten uns von Sur auf die Alp Flix, wo uns grosse Wiesen mit riesiger Blumenvielfalt erwarteten. Auch ein idyllischer See mit einem schönen Pick-Nick Platz war vorhanden. Die Alp Fix ist bekannt für seine Artenvielfalt und ist wirklich einen Abstecher wert. Nach einem 1-stündigen Abstieg und einer kühlen Stärkung ging es weiter nach Zernez ins altbekannte Hotel Bär-Post.
Nach einem feinen Morgenessen brachte uns Orli mit dem Car auf den Ofenpass. Aufgeteilt in drei Gruppen machten wir uns auf den Weg via Val und Alp Buffalora ins Berggasthaus Buffalora am Ofenpass. Eine Variante führte die «berggängigste» Gruppe via Piz Daint ans Ziel. Auch für die Blumenfreunde hatte das Val Buffalora einiges zu bitten. An einigen Stellen waren Edelweiss und Männertreu zu sehen, soweit das Auge reichte. Auch der gelbe Alpenmohn zeigte sich in schönster Pracht. Ornithologisch durften wir Berg- und Baumpieper, Steinschmätzer und Alpenbraunelle als Höhepunkt notieren. Grosse Greifvögel blieben uns leider vergönnt.
Am dritten Tag führte uns die Reise via Berninapass ins Puschlav, genauer ins Val da Camp. Dieses kleine Seitental ist bekannt für seine idyllischen Seen und wird als eines der schönsten Täler der Schweiz bezeichnet. Nach einem Apéro auf der Alp Campo und einer kurzen Wanderung zum Lagh da Val Viola konnten wir bei Sonnenschein unser Mittagessen geniessen. Auf der südlichen Talseite marschierten wir nachmittags talauswärts bis Sfazu.
Die Rückreise ins Hotel gestaltete sich wegen einem Töff-Unfall eher mühsam. Wir mussten einen grossen Umweg via Veltlin und Bergell machen und trafen erst um 21.30 Uhr in Zernez ein, wo wir aber noch ein feines Nachtessen geniessen durften. An dieser Stelle ein grosses Merci an Orli, der immer einen kühlen Kopf bewahrte.
Sonntags hiess es bereits wieder Abschied nehmen vom Engadin. Doch vor der Heimreise wanderten wir noch durch üppige Blumenwiesen von Ardez nach Guarda. Auch einige Braunkehlchen und Neuntöter konnten wir beobachten. Nach dem Mittagsrast in Guarda machten wir uns um 14.00 Uhr auf Richtung Kestenholz. Eine super organisierte Reise mit guter Stimmung ging zu Ende und den Prognosen zum Trotz hatten wir immer grossartiges Wetter. Besonders gefreut hat mich, dass unser Ehrenpräsident Urs Bürgi die ganze Reise mitmachen konnte.
Waldfest, 2./3. Juli
Unser Waldfest ist einer der schönsten Vereinsanlässe in Kestenholz. Die Besucher schätzen die Gemütlichkeit und das Entspannen in der Natur, weit weg vom Alltagsstress. Wir konnten den Elan der letzten zwei Jahre, als das Fest unter Auflagen stattfand, mitnehmen und das Ergebnis sogar toppen. Die „Corona-Waldfeste“ haben uns gezeigt, was wir optimieren können, wie zum Beispiel die Zahlungsmöglichkeit mit Twint. Auch Petrus war uns gut gesinnt, hat es doch vom Aufbau bis zum Abbau nie geregnet. Das schöne Wetter lockte bereits am Samstag viele Besucher nach draussen und auch Sonntag waren fast alle Plätze besetzt. So verwundert es nicht, dass am Sonntag um 18.00 Uhr alle Esswaren verkauft und um 20.00 Uhr das letzte Offenbier gezapft wurde. Diese schönen Umstände und die Tatsache, dass wir wieder eine Tombola hatten, führte dazu, dass ein Gewinn von fast 5‘900.- erwirtschaftet wurde. Dies ist nur durch den Effort aller Helfer möglich, ihr Einsatz ist einfach genial. Danke.
St.Ursen-Chilbi, 23.-25. September
Drei Jahre ist eine lange Zeit, vor allem wenn auf das schönste Dorffest gewartet werden muss. Die Vorfreude auf die Chilbi war riesig. Am altbekannten Standort konnten wir unser Pilzhüsli aufstellen und die gewohnt feinen Pilzpastetli anbieten. Leider mussten fast alle Pilze gekauft werden, was den Rüstern drei Tage lang alles abverlangte. Die Nachfrage war so gross, dass es zeitweise zu längeren Wartezeiten kam. Dies tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Ein herzliches Dankeschön gilt den zahlreichen Helfern, welche vor, während und nach der Chilbi einen tollen Einsatz geleistet haben. Besonders Madelaine möchte ich an dieser Stelle für ihren „Non-Stopp Einsatz“ danken. Madelaine du bist unglaublich. Auch Vreni, Viktor, Lexi und Koni gebührt für ihre Gastfreundschaft ein grosses „Merci vöu mou“. Nun hoffen wir doch, dass die Chilbi 2023 im gewohnten Rahmen stattfinden kann, den TAK hat bereits 40kg Pilze vakuumiert.
Birdwatch, 1./2. Oktober
In diesem Jahr organisierten wir zum ersten Mal am Samstagmorgen einen Infostand beim Spar. Mit viel Infomaterial wie Bücher, Flyer, Poster und Vogelquiz versuchten wir den Besuchern die Vogelwelt etwas näher zu bringen. Das Interesse der Bevölkerung war da, leider wehte eine starke Bise, was die Leute abhielt länger zu verweilen. Mit einer Beobachtungsrunde im St.Peter boten wir die Möglichkeit einige Vogelarten live zu sehen.
Am Sonntag wurde wie gewohnt beim Vereinshaus gestartet. Der starke Regen verunmöglichte aber am Vormittag den üblichen Rundgang über das Feld. Mit Kaffee, Bier und einem feinen Fondue überbrückte man die „Regenzeit“. Als sich dann um 13.00 Uhr innert kürzester Zeit die Sonne zeigte, liessen die Zugvögel auch nicht lange auf sich warten und es konnten noch 1200 Vögel (29Arten) gezählt werden. Zum Erstaunen aller war der Rauchschwalbenanteil extrem gross, was für diese Jahreszeit recht ungewöhnlich ist.
Herbstwanderung, 9. Oktober
Die diesjährige Wanderung führte uns ins Thal auf die 2. Jurakette. Gestartet wurde in Balsthal und beim Aufstieg durch Wälder und prächtige Juraweiden auf den Bremgarten konnte jeder der 24 Teilnehmer sein eigenes Tempo gehen. Leider verunmöglichte der Hochnebel die Fernsicht in die Alpen. Etwa die Hälfte der Gruppe brätelte am Mittag am Waldrand in der Nähe des Bergrestaurant Bremgarten, wo der Rest der Gruppe ihren Hunger stillten. Als sich am Nachmittag die Sonne zeigte, lachte das Herz jedes Wanderers und wir machten uns via Chrüzlimatt und Oberberg auf den Rückweg nach Balsthal. Fast alle Teilnehmer begaben sich im Anschluss noch ins Restaurant Waldheim, um den schönen Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Wieder einmal mehr eine super Herbstwanderung organisiert durch Mara und Martin Studer.
Nistkastenkontrolle, 12. November
Ob Jung oder Alt, alle helfen kräftig mit. In 6 Gruppen wurden die Nistkästen im Wald kontrolliert und gereinigt. Der Bruterfolg war wie in den letzten Jahren gut und der Leerbestand der 220 Kästen lag bei etwa 10%. Besonders gefreut haben mich einige neue Gesichter, welche ich begrüssen durfte. Nach getaner Arbeit folgte der gemütliche Teil am Feuer. Dieser darf nicht fehlen und ist genauso wichtig wie der 1.Teil dieses Arbeitstages.
Benzenjass, 2. Dezember
Benzenjass oder Fussball WM diese Frage musste man sich in diesem Jahr tatsächlich stellen.
Insbesondere an diesem Abend, da die Schweiz gegen Serbien kickte. Mit 24 Jasser war das Hüttli aber gut besetzt und wäre nicht noch ein kleiner Lapsus bei den Anmeldungen passiert, hätte es sogar einen Jass mehr gegeben. So aber konnte sich Janik Bürgi vollkommen den Gästen widmen und Arno bei den Jass Auswertungen helfen. Nebenbei kommentierte Janik auch das Fussballspiel und zum Schluss durfte er noch als Ehrendame amten. „Janik das hesch du super gmacht, bravo“. Den Siegerbenz durfte am späten Abend Joli Jenni in Empfang nehmen. Sie verwies TAK und Simon Meier auf die Plätze.
Winterexkursion, 21. Januar 2023
Die von Hanspeter Aeschlimann geleitete Exkursion konnte nicht wie geplant am Inkwilersee stattfinden, da dieser teilweise zugefroren war. So starteten wir um 09.30 Uhr, bei schönem aber sehr kaltem Wetter (-8°C), eine Runde um den Burgäschisee. Die wunderschöne Winterlandschaft entschädigte uns für die kalten Temperaturen. Das Fachwissen und die Ortskenntnisse von Hanspeter machte die Exkursion sehr interessant und mit Moorente, Pfeifente, Löffelente, Gebirgsstelze und einem Eisvogel konnten wir auch einige Arten beobachten. Dem Eisvogel durften wir über längere Zeit auf 5 Meter Distanz bei der Nahrungssuche zusehen. Zum Schluss waren wir dann doch froh, konnten wir uns im Restaurant Seeblick bei einem Kaffee Lutz aufwärmen.
Schlusswort
An dieser Stelle möchte ich euch allen für euere Arbeit danken, die ihr in irgendeiner Form für den Verein geleistet habt. Wir sind froh um jede Tätigkeit, die verrichtet wird und welche der Natur und der Vogelwelt zugutekommt.
Auch meinen Vorstandskollegen/innen gebührt ein grosses Dankeschön. Ohne ihre grossartige Arbeit wäre ein so schönes Vereinsleben nicht möglich.
Ich bin sicher, auch im Jahr 2023 darf ich auf eure Hilfe zählen und wir werden wieder viele herrliche Augenblicke zusammen erleben. Auf ein gutes Gelingen im 2023.
Der Präsident
Niklaus Bürgi